„Top, ich kümmere mich um den sexy Feed.“ Sandra Schlebusch meint damit die ästhetische Übersicht der Instagram-Beiträge eines Profils. Die Visual Designerin grinst in die Kamera, winkt und beendet das Online-Meeting. Social Media ist für sie Arbeitsalltag, Inspirationsquelle und grafische Experimentier-Wiese.
Perfekt an die Bedürfnisse der Social-Media-Welt angepasst ist das Designtool Canva. Dort können sich auch Design-Laiinnen und Laien kreativ entfalten. Wo sie am besten anfangen, erklärt Sandra.
Das ist Canva
30 Millionen Menschen nutzen Canva. Nutzerinnen und Nutzer können ohne umfangreiche Design-Kenntnisse ansprechende Grafiken, Visuals und Clips in verschiedenen Formaten erstellen. Besonders im Social-Media-Bereich erleichtert das Tool die Arbeit. Und für Unternehmen der Sozialwirtschaft und Wohlfahrt ist die kostenpflichtige Pro Version kostenfrei nutzbar.
Sandra, du bist professionelle Designerin. Dennoch nutzt du Tools wie Canva. Warum?
Die Vielseitigkeit ist unschlagbar. Und ich muss nie mit dem gefürchteten weißen Blatt starten, sondern kann die Inspiration und die Designvorlagen von Canva nutzen. Hauptsächlich erstelle ich in Canva statische oder bewegte Visuals für verschiedene Social-Media-Kanäle. Visuals sind Grafiken, Fotos oder Videos. Die kann ich in Canva mit geringem Aufwand gleich für mehrere Formate erstellen. Das ist praktisch und spart Zeit. Auch für Präsentationen, Plakate, Postkarten oder Visitenkarten bietet das Tool Formatvorlagen. Die Vorlagen können auf das gewünschte Design der Kundin oder des Kunden angepasst werden.
Kann ich in Canva das Corporate Design einer Marke hinterlegen und immer wieder abrufen?
Ja, ich kann Markenunterlagen im sogenannten Brand Hub anlegen. Dort kann ich die Farben der Marke, Logos, Icons oder Grafiken sammeln und für mein Team zur Verfügung stellen. Das erleichtert den Workflow und vereinheitlicht die Ergebnisse.
Die Markenunterlagen helfen auch bei der Erstellung von Präsentations- oder Social-Media-Vorlagen.
Vorlagen für wiederkehrende Posts sind sehr praktisch. Wo unterstützt dich Canva noch bei Social-Media-Beiträgen?
Etwa bei Animationen. Die Erstellung ist sehr intuitiv. Ich klicke das zu animierende Element an, wähle die Animation aus – fertig. Auch Animationsübergänge von Slide zu Slide oder Videobearbeitung sind möglich. Mit einer noch recht neuen Funktion kann ich eigene Pfade erstellen, auf denen sich das Element bewegt. Beispielsweise kann ein Hummel-Icon auf einer Blumenwiese von Blume zu Blume fliegen.
Das klingt sehr spannend. Welche Funktionen erleichtern den Social-Media-Start für Anfängerinnen und Anfänger?
Der große Pool an Designvorlagen, Bildern, Videos, Stickern und Musik inspiriert zu eigenen Kreationen und spart besonders viel Zeit.
Mit der integrierten KI Canva lassen sich Texte schreiben. Die Zusammenarbeit im Team funktioniert auch super. Markierungen und Anmerkungen können während des Arbeitsprozesses im Design gemacht werden.
Das scheint alles ziemlich leicht anwendbar. Auf was sollten die Canva-Neulinge aus der Care-Branche achten?
Die Vielfalt an Möglichkeiten kann überwältigen. Menschen mit wenig Design-Erfahrung rate ich, sich besonders am Anfang an die Canva-Vorlagen oder an ein von einem Profi erstelltes Portfolio zu halten. Versucht nicht, mit dem weißen Blatt zu starten, sondern nutzt die Inspiration und die Vorlagen, die Canva bietet. Weniger ist hier mehr.
Je nischiger die Branche, desto kleiner der Bildpool. Deshalb empfehle ich für die Bildrecherche zusätzlich Tools wie Pexels oder Unsplash zu nutzen.
Wann empfiehlst du professionelle Designerinnen und Designer?
Für ein unverwechselbares Portfolio sollte in einen Design-Profi investiert werden.
Die professionell erstellten Markenvorlagen können so abgelegt werden, dass die Designs mit Bild und Text befüllt, aber einzelne Elemente nicht verschoben werden können. Damit sich das Social Media Team keine Sorgen machen muss, ausversehen Designs kaputt zu machen.
Thema Datenschutz: Dürfen die in Canva erstellten Erzeugnisse frei verwendet werden?
Bilder, Videos und Musik können aktuell frei verwendet werden. Auch Vorlagen sind, sobald sie mit dem eigenen Gedankengut befüllt wurden, zur Nutzung freigeben.
Dasselbe gilt für Designs, die mit der Canva eigenen KI erstellt wurden. Natürlich kann sich die Gesetzeslage jederzeit ändern.
Bleiben wir beim Thema KI: Welche Funktionen sind ausgereift?
Für mich ist definitiv der Hintergrundentferner das coolste Tool. Er funktioniert zuverlässig und ziemlich genau. Außerdem gibt es die Möglichkeit, händisch nachzubessern.
Der Magic Eraser entfernt im Gegensatz zum Hintergrundentferner nur markierte Gegenstände und füllt die entstandenen Leerstellen aus. Das sind die Dinge, die in der Bildbearbeitung am häufigsten verwendet werden. Für den Anfang reichen sie also vollkommen aus.
Ein weiteres Tool ist der Magic Edit. Ich markiere ein Objekt auf dem Bild und ersetze es mit einem Befehl an die KI durch ein anderes. So wird aus einem roten Schuh ein blauer. Auch das Tool funktioniert schon recht gut.
Was empfiehlst du Anfängerinnen und Anfängern?
Letztendlich gilt bei allen Funktionen: Probiert euch aus und habt Spaß an der Sache.
Sandra Schlebusch...
...verwirklicht sich seit neun Jahren bei MANDARIN. Ihre Schwerpunkte sind Visual Design und Content Creation im Bereich Social Media. Wenn die 30-Jährige nach der Arbeit nicht tanzt, bastelt sie mit Trockenblumen und malt mit Acryl. Die Schwerinerin trat bei der TV-Show „Das perfekte Dinner” an.
Wir unterstützen beim Einstieg in die Social-Media-Welt
Instagram, Facebook, LinkedIn, Snapchat, TikTok und Co. bieten umfassende Potenziale. Wir beraten und begleiten Sie gern bei allen Schritten.