Warum sind Stellenanzeigen wichtig?
Eine Stellenanzeige ist der erste Kontakt zu Jobsuchenden. Sie bildet auf den entsprechenden Portalen die – nahezu einzige – Schnittstelle von dem Bedarf des Unternehmens und der Aufmerksamkeit potenzieller Kandidat:innen.
Die Anzeige motiviert zum Klick, wenn sie den gängigen Suchkriterien entspricht und den Erwartungen der Zielgruppe nahekommt. Ein “spannender Job“ in einem “motivierten Team“ reicht heute nicht mehr, denn die Ansprüche und Wünsche haben sich verändert. Nicht das Gehalt dominiert. Bewerber:innen wollen einen Job, der zu ihrem Lifestyle passt.
Was macht eine gute Stellenanzeige aus?
Eine vorbildliche Stellenanzeige nimmt die Sicht der Interessierten ein. Die Ausschreibung informiert kurz und konkret über den Geschäftszweck und skizziert die Unternehmenskultur sowie das Employer Branding. Sie transportiert neben der eigentlichen Jobbeschreibung vor allem Werte, Ziele und Visionen, mit denen sich potenzielle Bewerber:innen identifizieren können. Sie verspricht zeitgemäße, möglichst einzigartige Benefits und berufliche Perspektiven.
Kompakte, voneinander abgegrenzte Inhalte können insbesondere Menschen mit Berufserfahrung rasch überfliegen. Gezielt gesetzte Aufzählungen, Zwischenüberschriften und Hervorhebungen verbessern die Übersicht. Auch Bilder werten Stellenanzeigen auf. Solange sie relevant sind. Aktive Fotos einzelner Kolleg:innen wirken einladender als unpersönliche Gruppenbilder.
Der Rote Faden nach dem AIDA-Modell
Attention
Wecken Sie die Aufmerksamkeit potenzieller Zielgruppen. Eine gute Überschrift und ein emotionales Bild zeigen ihnen auf den ersten Blick, was sie erwartet.
Interest
Vermitteln Sie den Interessierten schon in den ersten Sätzen, warum sie in Ihrem Unternehmen arbeiten sollten. Stellen Sie Ihre Arbeitgebermarke in den Fokus.
Desire
Im Hauptteil Ihrer Stellenanzeige wecken Sie Verlangen. Vertiefen Sie über die formalen Details hinaus die Sinnhaftigkeit des Jobs und die individuellen Benefits Ihres Unternehmens.
Action
Lassen Sie die Kandidat:innen am Ende nicht allein. Fordern Sie sie mit einladenden Formulierungen aktiv zum Bewerben auf.
Wie erstelle ich wirksame Stellenanzeigen?
Jobbezeichnung im Titel
Benennen Sie die Stelle verständlich und ergänzen Sie bei Bedarf eine Subline mit eventuellen Spezialisierungen. Andernfalls wird Ihre Anzeige nicht gefunden oder unsichere Leser:innen springen vorzeitig ab. Sie ermitteln die Jobbezeichnung mit dem höchsten Suchvolumen beispielsweise mit dem Tool Google Trends. Achten Sie auch auf korrektes Gendern und eine diverse Ansprache.
Unternehmensbeschreibung
Spiegeln Sie in wenigen Sätzen Ihr Unternehmen und Ihre Produkte oder Dienstleistungen. Noch wichtiger: Stellen Sie Ihre Arbeitgebermarke vor. Vermitteln Sie den Sinn Ihres Tuns und die Werte, nach denen Sie arbeiten. Potenzielle Bewerber:innen werden insbesondere diese Merkmale mit ihrer Gesinnung abgleichen.
Tipp: Machen Sie Ihre Beschreibung noch authentischer mit repräsentativen Bildern oder Videos. Platzieren Sie diese über oder unter Absätzen, denn visuelle Elemente lenken so weniger vom Inhalt ab als neben den Texten.
Benefits
Zeigen Sie, was Sie Ihren Mitarbeitenden bieten. Nennen Sie insbesondere Vorteile, die sich vom Wettbewerb abheben. Über Kicker und Obstkorb punkten Sie nur wenig. Überzeugen Sie mit der Bedeutung Ihrer Arbeit, nachhaltigen Aspekten oder familienfreundlicher Flexibilität. Abwechslung bietet die Darstellung der Benefits mit passenden Ikons und Schlagworten.
Tipp: Bei Ihrer Stellenanzeige haben Sie gestalterische Freiheiten. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie Ihrem Corporate Design folgen und Ihre Zielgruppe adäquat ansprechen.
Anforderungen
Vermitteln Sie klar und verständlich, welche Qualifikationen und Skills Sie erwarten. Ohne Floskeln. Bewährt haben sich Aufzählungen in Stichworten oder kurzen Sätzen. Entzerren Sie Ihre Anforderungen beispielsweise in Must-haves und Nice-to-haves. Auf triviale Eigenschaften wie teamfähig, kreativ oder kompetent können Sie – je nach Job – meist verzichten.
Aufgabengebiete
Beschreiben Sie die Tätigkeiten möglichst konkret. Allgemein formulierte Aufgaben wie Pflegetätigkeiten bringen Interessierte für eine Pflegekraft-Ausschreibung nicht weiter. Auch die Aufgaben sollten Sie bevorzugt tabellarisch in kurzen Sätzen oder Stichpunkten darstellen. Versuchen Sie, mit den fünf aussagekräftigsten Punkten auszukommen.
Abschluss
Schließen Sie die Stellenanzeige mit einer motivierenden Aufforderung, sich gleich heute zu bewerben. Bieten Sie unterschiedliche Wege an, beispielsweise per E-Mail oder über einen Button zu Ihrem Bewerbungsportal. Der Prozess sollte für Bewerbende so kurz und unaufwendig wie möglich sein und mobile Lösungen berücksichtigen. Für Rückfragen wirken namentlich genannte Ansprechpartner:innen mit Durchwahlnummer vertrauensvoller als ein Abteilungsname oder ein info@-Postfach.
Tipp: Bewerber:innen freuen sich über Hinweise zum weiteren Ablauf des Bewerbungs- und Entscheidungsprozesses, bestenfalls mit Zeitangabe.
Wo veröffentliche ich eine Stellenanzeige?
Auf welchen Webportalen und Social-Media-Kanälen Sie Ihre Stellenanzeige veröffentlichen, hängt von Ihrer Zielgruppe ab. Diese definieren Sie über sogenannte Candidate Personas, also Profile geeigneter Bewerber:innen. Zu den Parametern zählen:
- Alter
- Familienstand, Wohnort, Herkunft und Interessen
- Bildungsstand, Beruf und Sprache
- Charaktereigenschaften wie zurückhaltend oder extrovertiert, aktiv oder passiv
- Wünsche und Ziele
- Abneigungen und Frustrationen
- Erwartungen an Job und Arbeitgeber
Vergleichen Sie das erarbeitete Profil mit den Zielgruppen etablierter Online-Kanäle und Karriere-Plattformen. Beachten Sie auch unterschiedliche Portale für Generalist:innen und Spezialist:innen. Nicht die maximale Reichweite zählt, sondern die größte Übereinstimmung mit den User:innen des Mediums. Und denken Sie daran: Über 77 Prozent der Jobsuchen erfolgt mit dem Smartphone. Deswegen gilt „Mobile First“. Kontrollieren Sie auf dem Handy die Darstellung und Funktionen Ihrer Online-Ausschreibung.
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